Entscheidungs-Trichter – oder was soll ich studieren?

entscheidung trichter

Jetzt wird es ernst für Sabrina.

Das Abitur ist geschafft, aber was jetzt. Sie kann sich einfach nicht entscheiden. Diverse Tests haben sie auch nicht viel weiter gebracht. Die Familie rät ihr dieses, ihre Freundinnen etwas anderes. Je mehr sie fragt und sich informiert, desto unklarer wird alles. Ein „Überlegungsjahr“ will sie sich nicht nehmen, weil sie ihre Eltern nicht so lange belasten will. Sie weiß, dass es für die Familie eine finanzielle Belastung ist, wenn sie studiert. Eine Entscheidung muss her…

Der Entscheidungstrichter: „aussichtslose“ Entscheidungen in vier Tagen

Die Entscheidungshilfe eines „Trichters“ macht da Sinn,
– wo es eine Fülle von Alternativen gibt (Studiengänge…),
– wo es keine einfachen Kriterien für die Auswahl gibt (Neigungen? Interessen? Ratschläge, Test…),
– wo nach langem Überlegen jetzt eine Entscheidung fallen muss (Frist läuft ab…).

Das Trichter-Modell veranschaulicht einen Entscheidungsprozesses in vier Schritte, bei dem mit jeden Schritt die Anzahl der Möglichkeiten verringert wird:

Schritt 1:

Unumstößliche Kriterien festlegen
Was soll auf jeden Fall sein?
Was kommt auf keinen Fall in Frage?

Schritt 2:

Diese Kriterien auf die Gesamtheit der Möglichkeiten anwenden
Die Kriterien aufzuschreiben macht in der Regel keine große Mühe.
Schwieriger ist es, diese Kriterien (oder vielleicht ist es sogar nur ein Kriterium) entscheidungsfreudig anzuwenden: Alle Alternativen, die den Kriterien nicht 100% entsprechen, werden rigoros für die weiteren Überlegungen gestrichen.
In der Regel sind 50-80 % aller Alternativen damit vom Tisch.

 

Sabrinas vage Kriterien und deren „Trichterwirkung“

Sabrina tut sich mit diesem ersten Schritt sehr schwer. Nach kurzem Nachdenken findet sie jedoch schnell einige Kriterien, die für sie eigentlich klar sind:
– Studienort im Umkreis von 100 km
– der spätere Beruf muss etwas mit Menschen zu tun haben,
– nichts, wo man Mathematik oder Naturwissenschaften braucht,
– keine Betriebswirtschaft, kein Jura
– kein Verwaltungsjob,
– keine Lehrerin,
– nichts „Soziales“
– irgendwas, wo man organisieren muss.
Das sieht für Sabrina sehr vage aus.
Als sie sich jedoch einen Tag Zeit nimmt, das Studienverzeichnis der Bundesagentur für Arbeit komplett durchzuarbeiten und ihre Kriterien streng/schematisch anwendet, bleiben nur etwa 20 Studiengänge übrig, die in Frage kommen!

 

Schritt 3:

Nähere Analyse der verbliebenen Möglichkeiten (Shortlist)
Jetzt geht es darum, aus den verbliebenen 20 Alternativen drei herauszufinden, die in die Endauswahl kommen. Dazu ist eine Internetrecherche zu den Berufen / Aufgabenfeldern notwendig, die mit dem jeweiligen Studiengang erreichbar sind.
Ohne viel Mühe werden sich so drei Studiengänge herausstellen, die irgendwie attraktiv erscheinen bzw. eine spätere Tätigkeit möglich ist, die man/frau sich vorstellen könnte.

 

Sabrina und die glorreichen Drei

Als Sabrina sich mit der „Shortlist“ der Studiengänge und den späteren Berufsmöglichkeiten beschäftigt, spürt sie, wie sich ganz neue Perspektiven auftun. Einige Studiengänge hören sich richtig gut an. Vor allem ist sie erstaunt, welche vielfältigen Berufs-Möglichkeiten es heute gibt, die ihr wirklich Spaß machen würden.
Schließlich wählt sie drei Alternativen aus:
Sportmanagement
Touristikmanagement
Mediengestaltung / Film

 

Schritt 4:

Realitätscheck und Aktion
Die drei verbliebenen Entscheidungsmöglichkeiten werden darauf hin überprüft, ob sie tatsächlich den aufgestellten Kriterien entsprechen. Dabei zeigt sich oft, dass letztlich nur eine Alternative übrig bleibt. Diese gilt es sofort mit Elan anzugehen.

 

Sabrina schreibt sich ein

Als Sabrina näher recherchiert, stellt sie fest, dass sie für das Sportmanagement eine Aufnahmeprüfung machen muss, die sie zur Zeit nicht bestehen würde. Die Hochschule für Mediengestaltung/ Film nimmt erst wieder in einem Jahr Bewerbungen an. Touristikmanagement erwartet ein Praktikum, das sie zur Zeit nicht nachweisen kann. Aber dafür hat sie Feuer gefangen. Nachdem sie sich an der entsprechenden Hochschule einen Beratungstermin hat geben lassen, erfährt sie, dass sie die Praktikumsbescheinigung bis Semesterbeginn nachreichen kann. Die Beraterin macht ihr Vorschläge, wo es Möglichkeiten dazu gibt. Die Zeit dafür würde gerade noch reichen, wenn sie jetzt damit beginnt. Sie bewirbt sich sofort um einen Studienplatz, sagt ihren schon geplanten Urlaub ab und startet ein drei-monatiges Praktikum.

Irgendwie ist Sabrina auf den Trichter gekommen…

 
 
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