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Der Dreh – oder in der Kürze liegt die Würze

hellas97 / photocase.de
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Im letzten Beitrag habe ich die Therapie der Psychoanalyse vorgestellt. Dabei werden häufige Sitzungen über einen längeren Zeitraum benötigt. Die Kurzzeittherapie kommt dagegen in der Regel mit 2-3 Sitzungen aus. Sie steht also, was die Dauer betrifft, am anderen Ende des Spektrums.

Grundannahmen der Kurzzeittherapie

Diese von Steve deShazer begründete Therapieform versucht nicht, ein vertiefteres Verständnis für die vom Ratsuchenden genannten Probleme zu gewinnen. Denn Problemanalyse führt in der Regel zu einer Vertiefung des Problems. Es entsteht leicht eine „Problemtrance“: Die Probleme werden immer größer und schwieriger, je intensiver sie analysiert werden. Stattdessen wird eine „Lösungstrance“ angestrebt, bei der es ausschließlich darum geht, sich mit den Lösungen zu beschäftigen. „Um Lösungen zu finden, braucht man das Problem nicht.“ Es geht um ein verändertes Tun, möglicherweise nur in kleinen Schritten. Wie alle systemischen Ansätze geht auch die Kurzeittherapie davon aus, dass selbst kleine Änderungen im (Gedanken-) System entscheidende Veränderungen bewirken können.
Die zentralen Fragen lauten: „Wie ist es, wenn es besser ist/war“, statt „warum war es so schlecht“. Also finde heraus, was gut (oder auch nur etwas besser) funktioniert – und tu mehr davon. Und wenn etwas trotz vieler Versuche nicht gut genug funktioniert – dann höre damit auf und versuche etwas anderes. Darin besteht der „Dreh“ (Titel des grundlegenden Buches von Steve de Shazer): Der Dreh. Überraschende Wendungen und Lösungen in der Kurzzeittherapie.

Das Vorgehen

In der Kurzzeittherapie gibt es einige Standardverfahren, in denen der „Dreh“ deutlich wird:

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