Schwierige Entscheidung – dieses Jahr gibt es keine guten Vorsätze!?

entscheidung vorsatz

Alle Jahre wieder

Der Jahresanfang verführt irgendwie dazu, kurz innezuhalten und sich für das neue Jahr etwas vorzunehmen. In der Regel etwas, das man/frau im abgelaufenen Jahr vernachlässigt hat und womit man/frau unzufrieden ist. Diese sogenannten „guten Vorsätze“ sind Thema von tiefgreifenden psychologischen Artikeln und unzähligen Betrachtungen. Und natürlich auch eine beliebte Zielscheibe für Satire und Spott:
 
entscheiden vorsatz
(in Anlehnung an Wumo, Truths of everyday life)
 

Der gute Vorsatz, dieses Jahr mal keine guten Vorsätze zu fassen

Zu Silvester oder (auch zu einem anderen Zeitpunkt) auf gute Vorsätze zu verzichten, kann befreiend sein. Man/frau erspart sich Misserfolgserlebnisse, wenn die Vorsätze nicht umgesetzt werden. Der alte Spruch: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich leichter ungeniert“ gilt auch für die guten Vorsätze: Ohne Vorsätze lebt es sich leichter und ungenierter.

Herbert macht es dieses Jahr anders

Herbert will seit Jahren seine alte Leidenschaft für den Jazz aufleben lassen und noch mal wieder Auffrischungs-Unterricht im Saxophon-Spielen nehmen. Letzten Silvester hat er sich das fest vorgenommen, hat sich auch bei einem Kurs angemeldet, es dann aber doch nicht geschafft, regelmäßig teilzunehmen. Schließlich ist sein Vorhaben komplett versandet. Dieses Mal nimmt er sich erst gar nichts mehr vor – da er weiß, dass er es offensichtlich doch nicht einhalten wird. Es macht ihm schon zu schaffen, da er merkt, wie die Vorsätze zumindest für eine bestimmte Zeit eine Placebo-Wirkung hatten. Sie haben ihn beruhigt: Er ist wenigstens guten Willens, sich etwas vorzunehmen. Trotz dieses Unbehagens hält er durch.

Stattdessen lässt sich Herbert auf ein ungewöhnliches Experiment ein

Herbert tut aber doch etwas – er träumt. Er stellt sich jeden Tag im entspannten Zustand (auf dem Sofa, im Liegestuhl, in der Bahn, am Strand…) für einige Minuten vor, wie es wäre, wenn er ein toller Saxophonist in einer Super-Band wäre. Täglich malt er sich aus, wie es wäre, wenn er in einer Jazzband spielen würde. Er stellt sich vor, wie er auf der Bühne steht, ein tolles Solo zu „Autumn leaves“ spielt, die Zuhörer beim Jazzfestival in Montreux sind begeistert, das Zusammenspiel mit der Band ist super, es kommt ein richtiger Groove auf. Er sieht sich, wie er übt und immer gewagtere Improvisationen hinbekommt…

Was passiert?

Entgegen der einseitigen Weltsicht eines Altkanzlers („Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“), schafft die Vorstellung von dem, was man erreichen will, Mut und Vertrauen. Wer seine Zukunftperspektive „pflegt“, färbt sein Unterbewusstsein farbig und positiv ein. Das Leben wird sich dann automatisch in diese Richtung bewegen. Die Wünsche und Anliegen werden „dadurch beseelt, dass man sich immer wieder im entspannten Zustand die eigene Zukunftsperspektive vor Augen holt und das Ziel bereits im Vorgriff innerlich genießt“ (Jens Corssen) . Das ist keine Garantie für das Erreichen des Vorhabens. Es hält jedoch den inneren Antrieb wach, es wird ein Sog entwickelt, etwas in der Richtung zu tun. Sehr häufig tut sich dann „zufällig“ eine Möglichkeit auf. Und man/frau hat dann den Mut, die Gelegenheit beim Schopf zu packen.

Was denken Sie, wie es Herbert am Ende des Jahres geht?

Wird er frustriert sein, weil wieder mit seinem Wunsch, Saxophon in einer Band zu spielen, nicht weiter gekommen ist?
Ist er erleichtert, weil er sich nicht endlich mal nicht unter Druck gesetzt hat?
Spielt er vielleicht sogar in einer Jazz-Band? Hat es sich zufällig ergeben, dass er in einer neuen Formation mitspielen konnte?
 
 
Zurück zur Startseite: Worum geht es?
 
 
 
Fotonachweis: reas / photocase.de
 
 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


1 + = 9